Patrick Modiano, Die kleine Bijou

Diese Entdeckung fand vor längerer Zeit statt, der Nobelpreis stand noch fern in den Sternen. Auch bei Modiano könnte ich nicht einen einzigen seiner durch die Reihe kurzen und auf den ersten Blick melancholisch anmutenden Romane nennen, deren Wirkung man vielleicht vergleichen könnte mit einem Filter vor einer Kamerablende, der den Orten die Tonalität einer anderen Zeit verleiht. In der hartnäckigen Art, wie Modiano aus Erinnerungsfetzen eine Geschichte webt, könnte man Ähnlichkeiten zu Sebald sehen, aber natürlich ist Modiano Franzose, und seine Sprache lebt von diesem sich verflüchtigenden Etwas, auf dessen Suche jeder seiner Erzähler ist.

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